Mobile First oder Desktop First? Die Branche macht den Unterschied
Die digitale Welt entwickelt sich rasant – und eines ist klar: Mobile First ist längst kein Trend mehr, sondern eine unvermeidbare Realität. Denn seitdem Google 2018 die Mobile-First-Indexierung eingeführt hat und während der Corona-Pandemie der mobile Traffic stark angestiegen ist, wird der Fokus immer stärker auf mobile Optimierungen gelegt. Doch was steckt hinter Mobile First, warum ist es so wichtig, und was bedeutet das konkret für dein Unternehmen? Wir zeigen dir, welche Erkenntnisse wir bei unseren Kunden und unserer eigenen Website gewonnen haben.

von Christina
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31. January 2025
31.01.2025
Was ist Mobile First?
Um die Strategie hinter Mobile First zu verstehen, müssen wir zunächst klären, was Mobile First ist und welche wesentlichen Aspekte es beinhaltet. Mobile First ist ein Design- und Entwicklungsansatz, bei dem Websites zunächst für mobile Geräte wie Smartphones oder Tablets optimiert werden. Erst danach folgt die Anpassung an größere Bildschirme wie Desktops. Das Ziel? Eine Website, die unabhängig vom Endgerät optimal funktioniert und eine exzellente User Experience bietet. Der Google-Algorithmus bewertet Websites vor allem basierend auf ihrer mobilen Version. Wenn deine Seite z.B. auf Smartphones schlecht performt, könnte das deine Rankings negativ beeinflussen.
Was gehört zur Mobile-First-Optimierung?
Um deine Website fit für Mobile First zu machen, müssen verschiedene Bereiche berücksichtigt werden:
Responsives Design: Deine Seite passt sich automatisch an verschiedene Bildschirmgrößen an. Für den Nutzer sind Inhalte wie Bilder, Texte und Überschriften leicht zu erkennen und zu lesen.
Suchmaschinenoptimierung (SEO) für mobile Geräte: SEO beschreibt die Methode, um Inhalte für Suchmaschinen zu optimieren und dort auffindbar zu machen. Für Mobile First sollte sich der Inhalt deiner Seite auf kurze Texte, klare Überschriften und ein übersichtliches Layout, das auf kleineren Bildschirmen funktioniert, beschränken.
UX und UI: Ein gutes Mobile-First-Design braucht eine durchdachte User Experience (UX) und ein klares User Interface (UI). Mobile Nutzer erwarten eine intuitive Navigation, schnelle Ladezeiten und eine einfache Touch-Steuerung. Klare Strukturen, gut platzierte Buttons und eine optimierte Nutzerführung sorgen für eine reibungslose Interaktion und höhere Conversions. Übrigens: Eine mobil optimierte Website legt den Grundstein für Barrierefreiheit.
Performance-Optimierung: Dank komprimierter Bilder, Lazy Loading und optimierter Dateien lädt deine Seite schnell und ist barrierefrei zugänglich.
Touchfreundliche Bedienung: Auf deiner Website sollten Buttons und Navigationselemente integriert sein, die mit einem Finger leicht per Touchscreen zu bedienen sind.
Core Web Vitals (Messwerte für Optimierung) verbessern: Da mobile Geräte häufig auch über mobile Daten Webseiten laden, sollte der Fokus auf der Ladegeschwindigkeit der Seite liegen. Beachte ebenso eine visuelle Stabilität und Interaktivität.

Fallstudie: Unsere Mobile First Erfahrung bei brandpfeil
Ende 2023 haben wir unsere brandpfeil-Website einem Relaunch unterzogen, bei dem wir die Mobile First Optimierung in den Vordergrund gestellt haben. Rund ein Jahr später haben wir deutliche Veränderungen beobachten können und folgende Erkenntnisse gewonnen:
Der mobile Traffic, der organisch, also über die Google-Suche, gemessen wurde, stieg im Jahr 2024 um 94 % im Vergleich zum Vorjahr an, der Desktop-Traffic immerhin um 28 %. Durch fortlaufende mobile Optimierung erhielt unsere Website immer mehr relevante Keywords, zu denen unsere Seiten in der Google-Suche gefunden wurde. Demzufolge verbesserte sich auch unsere Sichtbarkeit. Durch regelmäßige Text-Updates und zahlreiche inhaltliche und technische SEO-Anpassungen, konnten wir die Rankings unserer Seiten stark verbessern – immer mit der Mobile First Strategie im Hinterkopf.
Eine spannende Erkenntnis: Obwohl der mobile Traffic zunimmt, kommen viele Suchanfragen immer noch über den Desktop. Das zeigt: Mobile First ist wichtig, aber Desktop bleibt für uns ein zentraler Bestandteil der Strategie. Bei unseren Kunden sieht man je nach Zielgruppe und Branche ebenso deutliche Unterschiede.
Der Online-Shop einer unserer Kundinnen hatte 2024 eine mobile Traffic-Steigerung von über 700 % im Vergleich zum Vorjahr!

Mobile First ≠ Mobile Only
In unserer alltäglichen Arbeit kümmern wir uns bei zahlreichen Kundinnen grafisch, technisch und SEO-seitig um deren Webseiten. Besonders im SEO-Bereich (Suchmaschinenoptimierung) müssen wir stets mit dem Google-Trend und -algorithmus gehen, um immer up-to-date zu sein und mit den Kundinnen-Seiten weiterhin ganz oben bei Google zu ranken. Seit Googles Umstellung auf Mobile First legen wir bei unseren Kundinnen einen hohen Wert auf eben diese Optimierungsstrategie. Doch hat sich der mobile Traffic verändert und gab es Einfluss auf die Rankings und Sichtbarkeit? Spoiler: Ja!
Welche Veränderungen bei unseren Kundinnen auffallen
Bei unseren Kundinnen, z.B. aus dem Baugewerbe, ist der mobile Traffic in den letzten zwei bis drei Jahren deutlich gestiegen, teilweise um bis zu 70 %, wobei der Desktop-Traffic sogar um 5 % zurückgegangen ist – trotz steigender Suchanfragen und zunehmendem Traffic. Dennoch ist auffällig, dass bei diesen Kundinnen die meisten Suchanfragen noch immer über den Desktop kommen. Damit Google diese Webseiten auf der Suchergebnisseite hoch rankt, achten wir bei der Optimierung auf die Mobile First Strategie. Das hat zur Folge, dass wir hier einen deutlichen Anstieg der Sichtbarkeit und der Rankings wahrnehmen können. Tatsächlich ist uns aber auch aufgefallen, dass die Priorität der optischen Mobile First Optimierung oft stark von der Branche abhängig ist:
E-Commerce-Seiten mit z.B. Online-Shops verzeichnen meist deutlich mehr mobilen Traffic und profitieren enorm von mobiler Optimierung. Bei unseren E-Commerce-Kundinnen nimmt der mobile Traffic jährlich stetig zu. Im vergangenen Jahr gab es bei einem Online-Shop eine Steigerung des mobilen Traffics um mehr als 700 % als zum Vorjahr.
Dienstleistungsunternehmen, die Leads generieren, erhalten oft mehr Desktop-Besuche. Das zeigt, dass auch Desktop-Optimierungen wichtig bleiben.
Heißt das nun, dass Mobile First für Dienstleistungsunternehmen weniger wichtig ist? Nein, der Auffassung sind wir nicht, denn die Zukunft ist hybrid.
Fazit: Die Website-Zukunft ist hybrid
Mobile First ist ohne Frage der Schlüssel für eine zukunftssichere Website-Strategie. Doch der Ansatz allein reicht nicht aus, um den Ansprüchen aller Nutzerinnen gerecht zu werden. Unsere Analysen zeigen: Der Desktop-Traffic ist weiterhin stark – und das nicht ohne Grund. Viele Nutzerinnen, insbesondere in dienstleistungsorientierten Branchen, greifen lieber auf größere Bildschirme zurück, etwa für komplexe Aufgaben oder ausführliche Recherchen. Deshalb darf Mobile First nicht mit Mobile Only verwechselt werden.
Ein oft übersehener Punkt ist die Barrierefreiheit. In einer zunehmend digitalen Welt wird es wichtiger denn je, Websites so zu gestalten, dass sie für alle Menschen zugänglich sind – unabhängig von ihren Fähigkeiten. Dazu gehören auch Wide-Screen-Designs, die Menschen mit Sehbehinderungen oder motorischen Einschränkungen durch größere Darstellungen und vereinfachte Bedienung unterstützen.
Doch auch mobil gibt es klare To-Do‘s: Kontraste, Alt-Texte und eine optimierte Bedienbarkeit per Touchscreen sind essenziell.
Die Zukunft ist hybrid und inklusiv: Wer hier mitdenkt, macht seinen Webauftritt nicht nur innovativ, sondern schafft auch einen echten Mehrwert für alle.
Bereit für den nächsten Schritt? Lass uns gemeinsam deine Website oder deinen Onlineshop weiterentwickeln, die jede Nutzerin überzeugt – egal ob mobile, am Desktop oder auf Wide Screens. 🚀
