Online-Marktplätze: Tipps für mehr Reichweite im E-Commerce
Im E-Commerce entscheidet die Sichtbarkeit des Webshops über Erfolg. Um im Wettbewerb zu bestehen, sollten Händlerinnen ihre Produkte auf den richtigen Marktplätzen, wie Amazon, Otto oder eBay, platzieren. Aber welcher Marktplatz passt zu deinem Produkt, und wie behältst du dabei deine Marke im Fokus? Wir zeigen dir, wie du eine clevere Strategie entwickelst, um auf verschiedenen Plattformen maximale Reichweite zu erzielen und gleichzeitig deine Brand zu stärken.
von Veronika
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11. September 2024
11.09.2024
E-Commerce Marktplätze - eine wachsende Kraft im Online-Handel
Im E-Commerce sind zwei Dinge entscheidend: Wettbewerb und Sichtbarkeit. Dabei ist es egal, um welches Produkt es sich handelt – der hohe Wettbewerb und der Kampf um Sichtbarkeit betreffen nahezu jede Branche und jede Online-Plattform. Schließlich kommen laufend neue Spieler wie Temu oder Shein auf den Markt und verschärfen den Wettbewerb.
Entsprechend müssen Online-Händlerinnen Lösungen finden und sich an diese Bedingungen anpassen. Betrachten wir zum Beispiel eine emsa Kaffeekanne. Um diese als Händlerin zu verkaufen, ist die Platzierung im eigenen Webshop selbstverständlich Pflicht. Aber das ist lange nicht mehr ausreichend. Warum?
Stellen wir uns die digitale Welt wie einen Wochenmarkt vor. Ein einzelner kleiner Stand auf einem riesigen Markt geht schnell unter. Hat man aber zwei oder vier Stände, erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass Käuferinnen an einem der Stände vorbeischlendern. Es kann außerdem mehr Sortiment präsentiert werden, wenn dieses auf mehrere Stände verteilt wird. Genauso verhält es sich mit digitalen Marktplätzen. Die Welt des E-Commerce ist ein riesiger Wochenmarkt, auf dem es sich für Unternehmen lohnt, mit mehreren Ständen vertreten zu sein. Einfach, um in der Fülle der Angebote wahrgenommen zu werden.
Wo würde man also eine Kaffeekanne von emsa noch platzieren?
Vorzugsweise auf Marktplätzen wie Amazon oder Otto. Gleichzeitig ergibt eine Platzierung auf branchenfremden Marktplätzen wie ManoMano oder Bauhaus weniger Sinn. Denn: Marktplätze müssen mit Bedacht gewählt werden.
Den passenden Online-Marktplatz wählen
Als E-Commerce Agentur haben wir bereits umfassende Erfahrungen mit den größten Marktplätzen in Deutschland und der EU:
Amazon
Kauflaund
Metro
Otto
Hier konzentrieren wir uns zunächst auf den mit Abstand größten Marktplatz im B2C-Bereich: Amazon. Immerhin hat Amazon 2023 in Deutschland einen Warenumsatz von rund 15,8 Milliarden Euro gemacht1. Das sind ganze 60 Prozent des gesamten deutschen E-Commerce Umsatzes und ein riesiger Abstand zu dem zweitstärksten Marktplatz Otto mit etwa 4,2 Milliarden Euro2. Zudem ist Deutschland in Europa hinsichtlich der Amazon-Nutzung Vorreiter: hierzulande beläuft sich die Anzahl der aktiven Nutzerinnen auf schätzungsweise rund 60,4 Millionen3. Funfact: Deutschland hat damit mehr Primekundinnen als Mitglieder in der Kirche!
Die Vorteile von Online-Marktplätzen
Marktplätze lohnen sich für Händlerinnen gerade in der Anfangszeit, wenn sie Kundenzugang erlangen und Sichtbarkeit generieren möchten. Denn für eine unbekannte Marke ist es herausfordernd, Kundinnen in den eigenen Webshop zu leiten. Auf der Handelsplattform Amazon ist der Kundenzugang viel schneller. Hier fühlen sich Käuferinnen zuhause und suchen gerne mal nach neuen Marken und Produkten.
Die Breite von Amazons Produktpalette ist nicht nur für Kundinnen von Vorteil. Hier kaufen Menschen querfeldein. Bei der Bestellung von Christbaumschmuck für Weihnachten landen schnell noch ein paar Socken, ein Buch und eine Pfanne im Warenkorb und schon sind die Weihnachtsgeschenke eingekauft. Kundinnen erfreuen sich besonders an der Bequemlichkeit des Kaufprozesses und Online-Händlerinnen geraten durch sinnvolle SEO-Maßnahmen schnell und manchmal ganz zufällig in das Blickfeld der Käuferinnen. Adresse und Zahlungsmethoden sind bereits hinterlegt und ein Kauf ist oft mit nur einem Klick möglich.
Ein weiterer Vorteil: Kundinnen profitieren von dem hohen Servicelevel einiger Marktplätze wie Amazon. Sie können sich automatisch auf einen guten Kundenservice, schnellen Versand und einfache Retouren einstellen.
Für Händlerinnen eignen sich Marktplätze wie Amazon außerdem sehr gut, um Dinge auszuprobieren, z.B. das Schalten von Ads, den Aufbau eines Brandstores sowie der SEO-Optimierung ihrer Produkte und die Teilnahme an exklusiven Amazon-Days wie der Prime Day oder Black Friday. Da der Einstieg und die Verwaltung des Kontos über das Seller Central sehr einfach sind, lassen sich schnell ein paar neue Artikel listen – notfalls auch händisch oder mit einer CSV-Datei, um den Verkauf zu testen. Wie verhalten sich die Produkte? Welche verkaufen sich besser, welche scheinen gerade keinen Bedarf abzudecken? Auch der Verkauf über Landesgrenzen hinweg ist hier schnell und einfach. Da Amazon EU-weit und auch weltweit verfügbar ist, lassen sich Länder ganz leicht dem eigenen Seller-Konto hinzufügen.
Während Amazon sich bei B2C-Händlerinnen schon lange etabliert hat, wird seine Bedeutung als Vertriebskanal für B2B-Händlerinnen stetig größer. Eine Ausrichtung auf B2B-Unternehmen lohnt sich für Amazon monetär, daher werden bereits konkrete Schritte in diese Richtung unternommen.
Die Vorteile des Amazon-Marktplatzes
Schnelle Registrierung und Anmeldung im Seller Central
Einfaches Erschließen neuer Kundinnen und Generieren von Reichweite
Im Seller Central können Produkte unkompliziert hochgeladen werden
Die Erstellung eines Amazon-Shops ist möglich
Amazon bietet Kundinnen durch guten Kundenservice, eine bequeme Kaufabwicklung und Retounierung Vertrauen, das sich positiv auf kleine Brands auswirkt.
Amazon eignet sich für B2B und B2C
Amazon Business bietet Unternehmen bereits spezielle Angebote für Mengenbestellungen an. Kürzlich hat Amazon eine Schnittstelle zu SAP Ariba hinzugefügt, eines der aktuell wichtigsten ERP-Systeme für Großunternehmen. Durch diese Integration können Business-Kundinnen über SAP Ariba direkt auf Amazon Business zugreifen und dabei die relevanten Genehmigungsprozesse sowie Zahlungsoptionen nutzen. Dies vereinfacht die Bestellungsprozesse für Großkundinnen und die Marktplatz-Positionierung für B2B-Händlerinnen.
Herausforderungen von E-Commerce Marktplätzen
Marktplätze sind keine magische Komplettlösung für E-Commerce. Es bringt nichts, sich auf jedem Marktplatz zu platzieren. Wenn das Sortiment und die Zielgruppe des Marktplatzes nicht zu den eigenen passen, werden auch nicht die gewünschten Kundinnen erreicht. Vielmehr ist eine gezielte Ausrichtung auf einige erfolgsversprechende Marktplätze sinnvoll. Hier ergibt auch gezielte Bewerbung Sinn. In manchen Fällen ist sogar von einer Platzierung auf Marktplätzen abzuraten. Die Wahl der richtigen Strategie kann herausfordernd sein, mit einer erfahrenen Partnerin an der Seite lässt sie sich aber leicht meistern.
Eine weitere Herausforderung ist die hohe Dynamik der Marktplatzgebühren. Erst kürzlich wurden die Gebühren von Otto deutlich erhöht, während Amazon derzeit seine Gebühren für Kleidungsartikel senkt, um mit Konkurrenten wie Shein und Temu mitzuhalten. Diese Schwankungen erfordern eine regelmäßige Evaluation. Lohnt sich eine Platzierung bei steigenden Gebühren nach wie vor? Oder sollten weitere Marktplätze in Erwägung gezogen werden?
Schließlich ist der Umgang mit Daten zuweilen eine Herausforderung. Besonders bei dem Einstieg in die Welt der Marktplätze ist die Migration vorhandener Daten eine wichtige Frage. Der eigene Webshop muss mit der Warenwirtschaft verbunden werden. Dies gelingt beispielsweise mithilfe von Schnittstellen durch Dienste wie Channable. Diese erlauben den Bau einer zuverlässigen Struktur sowie den Import und die zentralisierte Bearbeitung von Daten. Hier ist technischer Support besonders wichtig, bei dem wir unsere Kundinnen gewissenhaft unterstützen.
Die Zukunft der E-Commerce Marktplätze
Eine konkrete Zukunftsvoraussage zu treffen ist nicht leicht. Marktplätze sind ein sehr dynamisches Feld. Besonders der Wettbewerb aus Ländern wie China bringt viel Bewegung in die Welt des E-Commerce. Viele Marktplätze gehen sehr aggressiv vor, um immer wieder Marktanteile zu gewinnen, denn der Markt ist sehr umkämpft. Festzuhalten ist, dass Online-Marktplätze relevant bleiben. Die Umsätze der letzten Jahre zeigen ein stetig wachsendes Potenzial, das unbedingt genutzt werden sollte.
Gleichzeitig wird deutlich, dass eine eigene Brand und ein eigener Webshop nicht an Bedeutung verlieren. Nur hier lässt sich eine eigene, greifbare und nachhaltige Marke erschaffen, die auch der wechselhaften Welt der Marktplätze standhält. So sichert man die eigene Brand gegen neue Teilnehmerinnen auf dem Markt ab. Der eigene Webshop kann Teil des Branding-Konzepts werden und liefert außerdem konkrete Zahlen und Daten für Analysen der Zielgruppen & Kaufverhalten
Wie wählt man den richtigen Marktplatz aus?
Diese Frage lässt sich nicht ohne ein gewisses Vorwissen beantworten. Denn es kommt ganz auf das Produkt an. Handelt es sich um ein B2B oder B2C-Produkt? Zu welcher Branche gehört es? Wie viel Budget steht zur Verfügung? Mit einem Sparringpartner an der Seite lassen sich diese Fragen schnell klären. Daraus wird dann eine umfassende Strategie für die Positionierung auf den richtigen Marktplätzen entwickelt. Wir stehen dir gern zur Seite und gehen mit dir die ersten Schritte auf Marktplätzen – schnell & unkompliziert. Wir helfen bei der Entscheidung für und der Platzierung auf den richtigen Marktplätzen sowie der reibungslosen Verknüpfung zu deinem Webshop.
Best Practices
Wie kann ein Amazon Store aussehen? Was sind Best Practices bei der Arbeit mit Marktplätzen?
Der Bau eines Amazon Stores ist für uns ein wichtiger Teil der Marktplatz-Präsenz. Dies ist aktuell der einzige Ort, an dem die Konkurrenz keine Werbung schalten kann. Dies ist von großem Vorteil, da der Marktplatz ansonsten sehr wettbewerbsintensiv ist.
Wir begreifen den Amazon Store als Erweiterung des eigenen Webshops und eine unverzichtbare Möglichkeit für Kundinnen, sich ein Bild von deiner Marke zu machen. Hier supporten wir unsere Kundinnen gerne. Wir haben uns außerdem auf die Betreuung von Amazon Seller-Modellen spezialisiert.
Quellen:
de.statista.com, B2C-E-Commerce: Ranking der Top-50 B2C-Onlineshops für physische Güter nach E-Commerce-Umsatz in Deutschland im Jahr 2023, Juli 2024.
de.statista.com, Umsatzanteil von Amazon am Gesamtumsatz des Online-Handels in Deutschland im Jahr 2023, Mai 2024.
de.statista.com, Durchschnittliche monatlich aktive Nutzer von Amazon in Europa nach Ländern im Jahr 2023, Juli 2024.